Nachzucht


  • Nachzucht (NZ)

  • Die Nachzucht von Schlangen verlangt viel Fingerspitzengefühl und ein gewisses Maß an Grundwissen. Man muss sich zuvor ausführlich erkundigen, bei Bedarf einen erfahrenen Terrarianer um Hilfe bitten. Sein Glück wie im Casino auf eine Karte zu setzen und zu hoffen, dass alles gut geht wird nicht funktionieren. Im Vordergrund steht wie immer die Gesundheit des Tieres. Hier einige Tips für eierlegende Schlangen.
    Um Erfolg zu haben, sollten Sie einige Punkte beachten:
    1.Grundvoraussetzung dafür, ist erst einmal ein geschlechtsreifes Schlangenpärchen.
    Hier taucht oft schon das erste Problem auf, da sich das Geschlecht von Schlangen nur schwer bestimmen läßt.
    Methoden zur Geschlechtsbestimmung:
    A:Optisch: Eine Verdickung der Schwanzwurzel oder die größere Länge des Schwanzes,lassen auf ein Männchen schließen.
    B:Sondierung:Eine Metallsonde wird vorsichtig in das Anal eingeführt. Ein Tiefer Eintritt deutet auf ein Männchen.
    C:Abtasten: Durch einen leichten Druck auf die Schwanzwurzel stülpt sich beim männl.Tier der Hemipenis aus.
    D.Durch das Abzählen der Schuppenreihen an der Bauchseite, von After bis zur
    Schwanzspitze (männliche Tiere haben mehr Schuppenreihen als weibliche)
    Achtung!! B u.C nur vom erfahrenen Terrarianer durchführen lassen.(Verletzungsgefahr des Tieres)

    Paarung:


    2.Besitzen Sie ein geschlechtsreifes Pärchen,so können Ihnen die nächsten Tips helfen,
    Nachwuchs zu bekommen.
    * Um den jeweiligen Paarungszyklus zu erfahren, sollten Sie das Ursprungsland Ihrer Schlangen in Erfahrung bringen.
    * Eine Winterruhe (Falls erforderlich)erhöht die Paarungsbereitschaft, wobei Sie beachten sollten, daß die
    Temperatur langsam! auf das entsprechende Soll gebracht wird.
    * vor allem das weibliche Tier sollte vermehrt gefüttert werden.
    Bei der Paarung kann man wilde Verfolgungen beobachten.Bei denen das Männchen mit rhythmischen Zuckungen
    Hinter dem Weibchen herjagt.
    Am Ende dieser Jagd kommt es dann oft zur Paarung, das Männchen tastet sich Seitlich heran wickelt seinen Schwanz um
    den des Weibchens und führt dann die Hemipenise in die Kloake des Weibchens ein.
    Bei manchen Arten wird vom Männchen hier noch ein Nackenbiss ausgeführt.(z.B. Elaphe longissima)

    Foto: Paarung von Königsnattern wobei der Hemipenis ist deutlich sichtbar ist.


    Die Eiablage:


    Eiablage
    Die ersten Anzeichen
    Etwa 2-3 Mon. nach der Begattung wird das Weibchen dicker, meist können die einzelnen Eier
    schon erahnt werden.
    Ab diesem Zeitpunkt ist es sinnvoll, das weibliche Tier in ein einzelnes Terrarium
    umzusiedeln, um die gelegten Eier vor dem Männchen zu schützen (Schlangen lieben Eier).
    Ein bis zwei Tage vor der Eibalage, wird dann das Weibchen unruhig und unentwegt einen Ablageplatz im
    Terrarium suchen.
    Der Terrariumboden sollte mit feuchter Erde bedeckt oder ein Gefäß mit feuchter Erde bereitgestellt werden.
    Wurden die Eier gelegt, ist es nun wichtig, den genauen Umgang zu kennen:
    Die Eier, nachdem sie etwas ausgehärtet sind, in einen bereitgestellten
    Brutaparat
    legen.
    Beachten Sie, daß die Eier genau so, wie sie aufgenommen wurden, wieder abgelegt werden.
    Die Bruttemperatur sollte 26-28°C betragen.(Je nach Art)
    Je nach Brutsystem sollten Sie sorgfältig die Luftfeuchtigkeit (ca.80%) kontrollieren.
    Die Schlangeneier müssen ca. 60-90 Tage(Je nach Art) bebrütet werden ehe sie schlüpfen.
    Die Jungschlangen sollten getrennt gehalten werden,da Schlangen oft zum Kannibalismus neigen.


    Der Schlupf


    Nach ca. 60 tagen ist es dann soweit,mit dem Eizahn werden die Eier aufgeschlitzt,und der Kopf ragt aus dem Ei.
    Bis das Tier jedoch das Ei verläßt kann noch gut ein halber Tag vergehen,
    denn erst muß die Nabelschnur abgetrennt sein.
    Also nicht der Schlange aus dem Ei helfen wollen,sondern warten bis sie von alleine herauskommt.>



      Copyright © 1999 Karl Reuter
      first:30.05.1996
      last:19.10.2007